Gesunde Mundhöhle als Barriere gegen Covid 19

Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wird der Zahnmedizin eine zunehmend wichtigere Rolle bezüglich der Gesunderhaltung der Mundhöhle zugesprochen.

Eine gesunde Mundhöhle wirkt als erste Barriere gegen alle möglichen Arten von Krankheiten. Das gilt auch für COVID-19. Daten bestätigen, dass in Gebieten, in denen mangelnde Mundhygiene Erkrankungen wie Parodontitis oder Karies verursacht, vermehrt tödliche Verläufe einer Corona-Erkrankung existieren.

Doch wie genau kann eine mangelnde Mundhygiene mit einer Corona-Infektion zusammenhängen und was kannst du tun, um dich davor zu schützen? Das erfährst du in diesem Beitrag.  

Die Mundschleimhaut als erste Verteidigungsbarriere gegen COVID-19

Dass eine gesunde Mundschleimhaut und ein intaktes Immunsystem im Kampf gegen Viren und Bakterien wichtig sind, ist schon lange bekannt. Das gilt natürlich auch im Kampf gegen Corona, denn für das Virus stellt die Mundschleimhaut eine der ersten Eintrittspforten in unseren Körper dar.

Die Hauptrezeptoren, die sogenannten ACE2-Rezeptoren, die das Virus benötigt, um in den Körper zu gelangen, befinden sich größtenteils im Mund, besonders auf der Zunge. Und das führt letztendlich zu einer finalen Infektion.

Mit dem Wissen, dass die Mundschleimhäute die erste Verteidigungsbarriere gegen Infektionskrankheiten darstellen und deshalb eine gesunde Mundschleimhaut wichtig ist, um gegen das Eindringen des Virus zu kämpfen, lässt sich sehr schnell schlussfolgern, dass eine kranke Mundschleimhaut den Organismus anfälliger für eine Infektion mit COVID-19 macht.

Eine kranke Mundschleimhaut kann beispielsweise zu Parodontitis führen.

Parodontitis als häufigste Infektionskrankheit der Mundhöhle

Parodontitis ist eine bakterielle Infektion des Gewebes, das den Zahn umgibt und ihn im Kieferknochen verankert. Aus aktuellen Daten geht hervor, dass ab einem Alter von 35 Jahren bereits 52 % der Menschen von Parodontitis betroffen sind. Bei den Senioren sind es sogar fast 75 %.

Leidet ein Patient unter Parodontitis, kann er eine offene Wunde von bis zu etwa 40 cm² im Mundraum tragen. Da ist es doch klar, dass dadurch einer Infektionskrankheit wie COVID-19 alle Türen geöffnet sind, um in den Körper zu gelangen und eine Infektion auszulösen.

Parodontitis kann aber auch zusätzlich zu Sekundärinfektionen in den Atemwegen führen. Daraus kann sich wiederum eine Sepsis (Blutvergiftung) entwickeln. Laut einer chinesischen Studie entwickelten 50 % der stationär aufgenommenen Corona-Patienten eine bakterielle Sekundärinfektion. Diese bakteriellen Erreger können unter anderem aus der Mundschleimhaut stammen.

Wie kannst du die Barrierefunktion deiner Mundschleimhaut testen?

Mithilfe eines einfachen Mundspültests kann innerhalb weniger Minuten überprüft werden, wie gesund deine Mundschleimhaut ist und ob sie ihre Funktion als erste Barriere im Kampf gegen Erreger erfüllen kann. 

Das Enzym „aktivierte Matrix-Metalloproteinase-8“kurz aMMP-8, kann dir eine Auskunft darüber geben, ob und wie stark ein Abbau von Kollagen in deiner Mundhöhle stattfindet oder ob möglicherweise Entzündungsreaktionen im Gange sind. Erhöhte Werte sind ein Zeichen für eine aktivierte Immunreaktion und in Folge dessen ein Zeichen für eine gestörte Barrierefunktion deiner Mundschleimhaut.

Parodontitis und Diabetes – Risikogruppe für Corona

Doch nicht nur Diabetiker, sondern auch Patienten, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, haben ein erhöhtes Risiko an Covid-19 zu erkranken.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass es ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Parodontose ist und kardiovaskulären Erkrankungen gibt. So kann chronische Parodontose sowohl die Initiierung, als auch die Entwicklung und das Fortschreiten von kardiovaskulären Erkrankungen entweder direkt durch bakterielle Gefäßinvasion oder indirekt durch systemische Entzündung beeinflussen.

Am wichtigsten hierbei ist, dass eine erfolgreiche Behandlung von Parodontose positive Auswirkungen auf CVD (cardiovascular disease)-assoziierte Risikofaktoren hat.

Dieses erhöhte Parodontose-Risiko und in Folge dessen auch eine gestörte Mundgesundheit kann das Risiko erhöhen an COVID-19 zu erkranken.

Häusliche Mundhygiene wichtiger denn je in Zeiten von Corona

Für viele Patienten sind derzeit prophylaktische Leistungen in einer Zahnarztpraxis, beispiels-weise eine professionelle Zahnreinigung, aufgrund der aktuellen Ausnahmezustände nicht möglich.

Deshalb ist es wichtiger denn je, auf eine gute häusliche Mundhygiene zu achten. Diese ist idealerweise individuell auf den Patienten abgestimmt und kann in der Regel nach wie vor bei den betreuenden Zahnärzten telefonisch oder per Mail erfragt werden.

Zu einer regelmäßigen häuslichen Basis-Prophylaxe gehören die Entfernung des Plaques mittels Zahnbürste und Zahnpasta und die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide oder Interdentalraumbürsten.

Zusätzlich kannst du auch Mundspülung benutzen. Mundspüllösungen ersetzen zwar auf keinen Fall das Zähneputzen, können aber dennoch als unterstützende Maßnahme zur mechanischen Reinigung eingesetzt werden.

Auch Zungenreiniger können zusätzlich zum Einsatz kommen. Vor allem bei Infektionen ist dies empfehlenswert, da sich viele Keime auf der Zungenoberfläche befinden.

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