Manche Weisheiten und Mythen rund ums Thema Zähneputzen und Mundhygiene halten sich hartnäckig. Viele diskutieren noch immer darüber, ob man Zahnseide lieber vor dem Putzen oder danach verwenden soll, ob ein Zahnpflegekaugummi das Putzen ersetzt oder ob Karies ansteckend ist. Zu diesen Fragestellungen gibt es eindeutige Antworten. Wir klären auf!
Mythen der Zahnpflege oder Weisheiten?
1. „Viel schrubben hilft viel.“
Das ist zwar sicherlich gut gemeint, für die Erhaltung der Zahngesundheit ist das aber gar nicht wirklich förderlich. Zu viel Druck beim Putzen kann die Zähne und vor allem auch den Mundraum schädigen. Deshalb sollte immer nur mit einem sehr leichten Druck gearbeitet werden. Das ist mit der Handzahnbürste schwer zu regulieren. Eine elektrische Schallzahnbürste kann helfen, bei der GERO empfehlen wir sogar nahezu keinen Druck.
2. „Zahnseide sollte nach dem Zähneputzen verwendet werden“
Während viele davon überzeugt sind, dass die Zahnseide erst nach dem Putzen zum Einsatz kommen sollten, machen es Andere bereits instinktiv richtig. Die Zahnseide sollte in jedem Fall noch vor dem Putzen verwendet werden. Beim Reinigen der Zähne mit der Zahnseide werden Essensreste hervorgeholt und würden auf den Zähnen verbleiben, wenn das Putzen bereits erfolgt ist. Deshalb solltest du deine Zahnzwischenräume immer vor dem Zähneputzen reinigen.
3. „Schlechte Zähne sind erblich bedingt“
Diese Aussage ist nur zum Teil wahr. Die Gene können Fehlstellungen, die Bildung der Zahnhartsubstanz und die Zahnform beeinflussen. Diese Dinge sind also vererbbar. Anders sieht es dagegen mit Zahnkrankheiten wie Karies aus. Die Ursache von Zahnerkrankungen kann nicht auf die Gene allein geschoben werden. Jeder Mensch hat seine Zahngesundheit selbst in der Hand. Es ist nur häufig so, dass Kinder von ihren Eltern lernen. Pflegen diese ihre Zähne schlecht, übernehmen die Kinder oft die schlechten Angewohnheiten der Eltern und leiden deshalb vermehrt ebenso an Zahnerkrankungen.
4. „Karies ist nicht ansteckend“
Vielen ist das gar nicht bewusst, aber tatsächlich ist Karies ansteckend. Bei Karies handelt es sich um Bakterien und natürlich kann Karies somit, wie jedes andere Bakterium auch, auf andere Menschen übertragen werden. Dies geschieht beispielsweise beim Küssen oder bei der Verwendung von gemeinsamen Besteck. Dennoch entwickelst du nicht gleich das Krankheitsbild der Karies, nur weil du jemanden mit einem Loch im Zahn küsst. Entscheidend ist immer noch dein eigenes Verhalten. Dazu gehören eine konsequente Zahnpflege sowie eine gesunde Ernährung mit wenig Zucker und Kohlenhydraten.
5. „Milchzähne müssen nicht so gut gepflegt werden, denn sie fallen ja sowieso aus“
Dieser Mythos ist schlichtweg falsch! Die Pflege der Milchzähne ist ganz im Gegenteil sogar besonders wichtig. Das liegt daran, dass der Zahnschmelz der Milchzähne noch nicht vollständig ausgebildet ist. Die Milchzähen sind somit anfälliger für einen Kariesbefall – und dieser schädigt nicht nur die Milchzähne, sondern kann auch die nachfolgenden, bleibenden Zähne schädigen. Ein Kariesbefall der Milchzähne kann also doppelt Schaden anrichten. Da hilft nur eine doppelt so gründliche Pflege der kleinen Zähnchen.
6. „Zahnpflegekaugummis ersetzen das Zähneputzen“
Oft ist die Zeit morgens knapp. Da wäre das Kaugummikauen eine zeitsparende Alternative zum Zähneputzen und könnte ganz bequem auf dem Weg zur Bahn erledigt werden. Leider bieten Kaugummis aber keinen adäquaten Ersatz zur richtigen Zahnreinigung mit Bürste und Zahnseide. Ein zuckerfreier Zahnpflegekaugummi kann die Mundhygiene zwar unterstützen, sollte aber nicht anstelle des Zähneputzens verwendet werden.
7. „An Apple a day, keeps the doctor away“
Keine Frage, die vielen Vitamine und Mineralstoffe, die ein Apfel enthält, sind in jedem Fall gesund. Leider können durchs Äpfel Essen aber definitiv keine gesunden Zähne erhalten werden. Es stimmt zwar, dass Oberflächliche Beläge in geringem Maß durch das Kauen des Apfels beseitig werden können, doch die Säure im Apfel greift den Zahnschmelz an und macht den Zahn auf diesem Weg anfälliger für Zahnerkrankungen. Auch der Fruchtzucker ist eine Form des Zuckers, der den Zähnen nicht gerade zugutekommt. Trotzdem musst du natürlich nicht auf das Essen von Äpfeln verzichten. Mache dir lediglich bewusst, dass ein Apfel keine Zahnpflege ersetzen kann.
8. „Iss nicht so viel Süßes, das macht die Zähne kaputt“
Es stimmt in jedem Fall, dass Süßes schädlich für die Zähne ist. Dennoch spielt nicht die Menge an Zucker die entscheidende Rolle, sondern die Häufigkeit. Wenn du viel süßes Essen möchtest, ist es immer noch sinnvoller das in einem zeitlich begrenzten Raum zu tun, statt über den Tag verteilt. Am besten verzichtest du aber weitestgehend auf zu viel Süßes.
9. „Die Reinigung von Implantaten kann vernachlässigt werden, diese können ja kein Karies bekommen“
Richtig ist, dass ein Zahnersatz oder Implantat kein Karies bekommen kann. Dennoch sollte die Reinigung davon nicht vernachlässigt werden. Dort, wo das Implantat im Zahnfleisch verankert ist, besteht ein hohes Risiko, dass sich Speisereste und Bakterien ansammeln. Implantate müssen also ganz besonders gründlich gereinigt werden. Dafür bietet sich eine elektrische Zahnbürste mit weichen Borste an. Zusätzlich sollten die Zahnzwischenräume rund um das Implantat regelmäßig mit Zahnseide und Interdentalbürsten gereinigt werden.
10. „Micropearls in Zahnpasta sind sinnvoll, denn sie hellen die Zähne auf“
Diese Zahncremes hören sich vielversprechend an, denn sie werben mit einem aufhellenden Effekt ganz ohne teure Bleaching-Behandlungen beim Zahnarzt. Davon solltest du aber besser die Finger lassen. Die Putzkörper in der Zahnpasta wirken wie Schleifpapier und können dazu führen, dass der Zahnschmelz abgerieben wird, was zu vielen weiteren Zahnleiden führt. Ist der Zahnschmelz einmal weg, kommt er auch nicht wieder. Schaue dich also besser nach einer natürlich aufhellenden Alternative um. Zahnpasta mit Kurkuma führt beispielsweise zu einer natürlichen und unbedenklichen Aufhellung der Zähne.