Zahnfleischentzündung
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Bei einer Zahnfleischentzündung handelt es sich um eine Infektion des Zahnfleisches. Die Entzündung am Zahnfleisch kann akut sein oder chronisch verlaufen. Der medizinische Fachausdruck lautet Gingivitis. Oft treten keine Schmerzen auf. 

Es ist jedoch möglich, dass sich die Entzündung ausbreitet und es zur Schädigung des Zahnhalteapparats kommt. Folgend klären wir über die Ursachen auf und geben dir Tipps zur Behandlung sowie zur Prävention.

Was ist eine Zahnfleischentzündung?

Medizinisch wird eine Zahnfleischentzündung als Gingivitis bezeichnet. Diese Zahnfleisch-Erkrankung kann Erwachsene und Kinder betreffen. Eine Entzündung des Zahnfleisches kann eine Vorstufe von Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) sein. 

Im schlimmsten Fall kann eine Parodontitis zum Zahnverlust führen. Eine Gingivitis kann ohne Beschwerden verlaufen. Dennoch beeinflusst sie sowohl die Mundgesundheit als auch den allgemeinen Gesundheitszustand negativ. 

Wie lange hält eine Zahnfleischentzündung an?

Bei einer Zahnfleischentzündung hängt die Dauer davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Gingivitis handelt. Eine akute Zahnfleischentzündung hält in der Regel maximal eine Woche an. Bei der akuten Form tritt das entzündete Zahnfleisch meistens plötzlich auf. Dabei ist der Zahnfleischrand entzündet, wobei es im Normalfall keine Schmerzen verursacht.

Bleibt die Entzündung mehrere Wochen bestehen, wird von einer chronischen Zahnfleischentzündung gesprochen. Dann besteht das Risiko, dass die Infektion auf den gesamten Zahnhalteapparat übergeht und Parodontitis verursacht.

Bei Parodontitis treten ebenfalls meistens erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden auf. Erste Anzeichen für diese Erkrankung sind häufig 

  • sensible Zahnhälse, 
  • Schmerzen am Zahnfleisch 
  • und Mundgeruch. 

Die Zahnhälse werden zunehmend sichtbar und das Zahnfleisch löst sich vom Zahnhals, sodass Spalten (Zahnfleischtaschen) entstehen. Im weiteren Verlauf und unbehandelt baut sich Knochen ab und die Zähne fangen an zu wackeln.

Erkennen einer Zahnfleischentzündung: Symptome und erste Anzeichen

Häufig verläuft eine Entzündung am Zahnfleisch ohne Schmerzen. Meistens kannst du eine Zahnfleischentzündung an diesen Anzeichen erkennen:

  • Das Zahnfleisch ist rot und geschwollen.
  • Das Zahnfleisch ist weich.
  • Es kann zu Zahnfleischbluten kommen.
  • Ist das Zahnfleisch entzündet, entsteht meistens auch Mundgeruch.

Spürst du, dass dein Zahnfleisch brennt, könnte es sein, dass die Entzündung durch eine Herpesvirusinfektion verursacht ist. Dann bilden sich kleine Blasen, die schmerzhaft sind. Ebenso treten viele gelbe oder weißliche kleine Wunden auf und das Zahnfleisch ist gerötet.

Vorsicht bei der Sonderform der Gingivitis! Die akute nekrotisierende ulzeröse Gingivitis ist eine Sonderform, bei der Bakterien das Zahnfleisch in den Zahnzwischenräumen angreifen. Bei dieser Zahnfleischentzündung treten Symptome wie Schmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit und Mundgeruch auf. Die Entzündung muss unbedingt zahnärztlich behandelt werden, weil sich ansonsten Geschwüre bilden und es zum Absterben des Zahnfleisches kommt. 

Was sind mögliche Ursachen für die Entzündung?

Eine Zahnfleischentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Der häufigste Grund ist Plaque. Das ist ein bakterieller Zahnbelag, der in der Regel durch mangelnde Zahnhygiene auftritt. Dieser Belag besteht aus einem Gemisch aus 

  • Bakterien, 
  • Speiseresten, 
  • Speichel 
  • und abgestorbenen Zellen - die sogenannte Schmutzgingivitis. 

Putzt du dir täglich die Zähne, entfernst du den Zahnbelag. Bleibt Plaque jedoch über 72 Stunden auf deinen Zähnen, kann er sich zu einem harten Zahnstein entwickeln, der vom Zahnarzt entfernt werden muss. 

Bei Plaque kann es zur Zahnfleischreizung kommen und es können sich Taschen zwischen dem Zahnfleisch und den Zähnen bilden. Das kann zur Vermehrung von Bakterien in den Taschen führen, was eine Zahnfleischentzündung und eine Wurzelkaries zur Folge haben kann. 

🦷 Vorsicht: Regelmäßiges Zähneputzen ist für die Zahngesundheit wichtig. Allerdings solltest du deine Zähne nicht zu intensiv putzen. Das könnte zu Verletzungen des Zahnfleisches führen, sodass sich in den Verletzungen Bakterien ansiedeln können. Dies kann wiederum eine Zahnfleischentzündung auslösen. 

Darüber hinaus gibt es einige Faktoren, die die Anfälligkeit für eine Gingivitis erhöhen:

  • Diabetes mellitus
  • Konsum von Nikotin und Alkohol
  • Hormonveränderungen
  • Medikamente
  • Stress

Manche Arzneimittel gegen Bluthochdruck und Krampfleiden können die Entstehung von Zahnfleischentzündungen begünstigen. Des Weiteren ist es möglich, dass eine Gingivitis durch injizierte oder oral eingenommene Verhütungsmittel verschlimmert wird.

Zahnfleischentzündung: Ein Überblick über den Krankheitsverlauf

Oftmals geht eine Entzündung des Zahnfleisches von selbst zurück. Wenn die Infektion länger als eine Woche bestehen bleibt, können sich die Zahnfleischtaschen vergrößern. In diesen Spalten vermehren sich Bakterien, die du mit der Zahnbürste nicht mehr entfernen kannst. 

Somit entwickeln sich bakteriell bedingte Beläge am Zahnhals und an der Zahnwurzel. Der Belag wird im Laufe der Zeit so hart, dass er nur noch vom Zahnarzt zu beseitigen ist. Die bakteriellen Beläge dringen immer weiter zur Zahnwurzelspitze vor, je tiefer die Zahnfleischtaschen werden und je mehr Knochen abgebaut wird.

Die Konkremente (harten Beläge unterhalb des Zahnfleisches) sowie die Bakterien in den Zahnfleischspalten können weitere Infektionen wie eine Parodontitis verursachen. Bei der fortgeschrittenen Parodontitis baut sich der Kieferknochen um den betroffenen Zahnbereich ab, sodass die Zahnwurzel teilweise freigelegt wird. Mit der Zeit lockern sich die Zähne, sodass sie entweder von selbst ausfallen oder vom Zahnarzt gezogen werden müssen.

🦷 Hinweis: Eine Parodontitis muss immer behandelt werden, denn sie heilt nicht von selbst aus. Sie verläuft schubweise, sodass sich das Gewebe teils erholen kann. Dennoch wird das Gewebe ohne Behandlung in weiteren Schüben fortlaufend zerstört. 

Gingivitis richtig diagnostizieren: Methoden und Tipps

Der Zahnarzt kann eine Zahnfleischentzündung in der Regel mit dem bloßen Auge erkennen. Er kontrolliert mit einer Sonde den Zustand des Zahnfleisches. Zudem überprüft er, ob sich bereits Zahnfleischtaschen entwickelt haben. 

Bei einer Zahnfleischentzündung bestimmt der Zahnarzt auch einen sogenannten PSI (parodontalen Screening-Index). Wenn der das Zahnfleisch mit der Sonde berührt, sieht er die Schwere der Infektion an der Stärke der Zahnfleischblutung. Der parodontale Screening-Index eignet sich als Früherkennung einer Parodontitis.

Falls die Zahnfleischentzündung schon seit längerer Zeit besteht, erfolgt meistens eine Röntgenuntersuchung. Dadurch kann der Zahnarzt erkennen, ob der Kieferknochen angegriffen ist. Des Weiteren kann eine Speicheluntersuchung zur Bestimmung der Bakterienarten durchgeführt werden.

Falls du gesetzlich krankenversichert bist, kannst du zweimal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung vornehmen lassen. Dadurch kann eine Zahnfleischentzündung rechtzeitig erkannt werden. Du hast mit einer gesetzlichen Krankenversicherung außerdem einen Anspruch auf einen PSI.

So kannst du Zahnfleischentzündungen vorbeugen

Zunächst empfehlen wir dir, zweimal im Jahr eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Da der Hauptverursacher einer Zahnfleischentzündung Plaque (Zahnbelag) ist, kannst du mit einer guten und regelmäßigen Zahnhygiene einer Zahnfleischentzündung vorbeugen. 

Mit einer elektrischen Schallzahnbürste ist eine gründliche und effektive Reinigung der Zähne und eine gute Zahnfleischpflege wesentlich besser möglich als mit einer Handzahnbürste. 

Eine Schallzahnbürste erzeugt Schwingungen, die eine starke Reinigungsleistung gewähren, die gleichzeitig schonend ist. Nach dem Zähneputzen kannst du mithilfe von Zahnseide und einer Munddusche Plaque und Speisereste aus den Zahnzwischenräumen beseitigen. 

Behandlungsmöglichkeiten: Was funktioniert wirklich?

In der Regel lässt sich eine Zahnfleischentzündung gut behandeln, indem die Zähne gründlich geputzt werden. Wir raten dazu, die Zähne mithilfe einer Schallzahnbürste zu reinigen und im Anschluss die Zahnzwischenräume mit Zahnseide und einer Munddusche zu säubern. Abschließend kannst du eine Mundspülung nutzen, die das Wachstum der Bakterien hemmt. 

Bei einer starken Infektion oder wenn die Zahnfleischentzündung länger anhält, solltest du einen Termin mit deinem Zahnarzt vereinbaren. In den Fällen ist es möglich, dass zusätzlich zu einer gründlichen Mundhygiene Arzneimittel notwendig sind. Ebenso kann der Zahnarzt tiefliegenden Plaque entfernen und schwer zugängliche Stellen reinigen. 

Natürliche Behandlung: Welche Hausmittel können helfen?

Eventuell lassen sich die Beschwerden mit Hausmitteln lindern. Allerdings ist das lediglich bei einer akuten Zahnfleischentzündung in Betracht zu ziehen. Bestehen deine Beschwerden bereits seit längerer Zeit oder ist die Entzündung stark, solltest du unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen.

Folgende Hausmittel gelten bei leichten Zahnfleischentzündungen als hilfreich, nachdem du den Bereich mit deinen Möglichkeiten gereinigt hast:

  • Es heißt, dass Apfelessig antibakteriell und entzündungshemmend wirken und die Speichelbildung anregen kann. Gebe zwei Esslöffel Apfelessig in ein Glas mit Wasser und gurgle mit dieser Mischung 30 Minuten vor dem Zähneputzen.
     
  • Du kannst mit Kamillentee gurgeln. Kamille wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
     
  • Auch Myrrhe, Thymian und Salbei sind für ihren entzündungshemmenden Effekt bekannt. Außerdem sollen diese Pflanzen desinfizierend wirken. Bereite einen Tee zu und spüle damit den Mund. 
     
  • Teebaumöl wird eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung nachgesagt. Du kannst mit verdünntem Teebaumöl eine Spülung des Mundraumes durchführen.
     
  • Ebenso verwenden manche Betroffene eine Tinktur aus Ingwer oder Salzwasser.
     
  • Nelkenöl soll Bakterien abtöten können. Dazu trägst du wenig Öl auf den entzündeten Bereich auf.

Das solltest du bei einer Zahnfleischentzündung unbedingt vermeiden!

Achte darauf, dass du keine Nahrungsmittel isst, die das betroffene Zahnfleisch reizen können. Dazu gehören Speisen mit scharfen Gewürzen, säurehaltige Lebensmittel und Getränke sowie Nahrungsmittel mit scharfen Kanten. Ebenso raten wir dir, auf zuckerhaltige Speisen und Getränke zu verzichten. Des Weiteren reizt Nikotin das Zahnfleisch.

Fazit

Eine Infektion des Zahnfleisches entsteht meistens durch Zahnbelag, der mit dem täglichen Zähneputzen entfernt werden kann. Es gibt Faktoren, die eine sogenannte Gingivitis begünstigen können. Dazu gehören 

  • Nikotin- und Alkoholkonsum, 
  • Stress, 
  • bestimmte Medikamente, 
  • hormonelle Veränderungen 
  • und Diabetes mellitus. 

In der Regel heilt entzündetes Zahnfleisch von selbst ab. Hält die Infektion länger als eine Woche an oder handelt es sich um eine starke Entzündung mit Schmerzen, solltest du deinen Zahnarzt konsultieren. Unbehandelt kann eine länger bestehende Zahnfleischentzündung zu Parodontitis führen. 

Eine gründliche und tägliche Mundhygiene ist die beste Vorbeugung einer Zahnfleischentzündung. Dazu empfehlen wir die Verwendung einer Schallzahnbürste, die deine Zähne effektiv und gleichzeitig schonend reinigt. Im Anschluss raten wir dazu, die Zahnzwischenräume mittels Munddusche und Zahnseide zu säubern.

FAQ

Kann eine Zahnfleischentzündung von alleine weg gehen?

Oft geht eine Gingivitis von selbst und innerhalb von wenigen Tagen weg. Achte auf eine gründliche Mundhygiene, um Zahnbelag und damit Bakterien täglich zu entfernen. Manchmal ist jedoch eine zahnärztliche Behandlung notwendig, wenn du an einer starken Zahnfleischentzündung leidest oder die Infektion länger als eine Woche anhält.

Soll man über eine Zahnfleischentzündung drüber putzen?

Ja, eine gründliche Zahnhygiene ist ebenso bei einer Zahnfleischinfektion wichtig. Vermeide jedoch eine zusätzliche Reizung des Zahnfleisches. Nutze eine Zahnbürste mit weichen Borsten oder stelle bei einer elektrischen Schallzahnbürste die niedrigste Intensitätsstufe ein.

Sollte man bei Zahnfleischentzündung kühlen?

Kälte kann das entzündete Zahnfleisch reizen. Besser ist eine Temperatur, die der Körpertemperatur ähnelt (zirka 37 Grad Celsius). Spüle beispielsweise mit warmem Salzwasser den Mundraum, denn Salz soll Bakterien abtöten können. 

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